Digitale Anwendungen verändern nahezu alle Bereiche unseres Lebens, sowohl am Arbeitsplatz als auch im privaten Alltag. Was bedeuten aber diese Entwicklungen für den Einzelnen und die Gesellschaft und wie kann man ihr auf Augenhöhe begegnen? Die Werkhütte, Akademie für Digitalisierung, widmet sich genau dieser Herausforderung. Neben Informationen über Bildungsangebote zu digitalen Themen stehen auch verschiedene Anwendungsbereiche zur Verfügung. Unter Koordination der Lippe Bildung eG wurde die Initiative der lippischen Berufskollegs, der Hochschule OWL mit dem Institut für Wissenschaftsdialog (IWD), dem Fraunhofer Institut IOSB-INA, der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe und der IHK Lippe zu Detmold ins Leben gerufen. „Die Möglichkeiten der Digitalisierung können wir nur nutzen, wenn wir uns laufend weiterbilden und möglichst gut über die Chancen, aber auch Risiken informiert sind. Der enge Schulterschluss der einzelnen Akteure, ermöglicht einen umfassenden Blick auf das Thema“, lobt Jörg Düning-Gast, Mitglied des Verwaltungsvorstandes des Kreises Lippe, bei der Vorstellung des Projektes im Kesselhaus in Lemgo.
Inhaltlich sind die Angebote der Werkhütte in die drei Bereiche Technologie, Organisation und Mensch unterteilt, in denen schon nahezu 50 Seminare zur Auswahl stehen. Interessierte können zwischen Veranstaltungen zur frühkindlichen Bildung über Hochschulbildung bis hin zu Fort- und Weiterbildung auswählen. „In einem nächsten Schritt möchten wir den Kreis der Anbieter und Kooperationspartner erweitern und uns über aktuelle Entwicklungen auf der OWL-Ebene austauschen“, erklärt Achim Gerling, Projektverantwortlicher für die Werkhütte bei der Lippe Bildung eG. Darüber hinaus ist die Werkhütte als Diskussions- und Entwicklungsplattform geplant. „Wir möchten Transparenz in die Angebote rund um Digitalisierung in unserer Region bringen und verstehen uns ausdrücklich als gemeinsame, kooperations- und entwicklungsoffene Initiative.“
Bei der Veranstaltung wiesen verschiedene Referenten darauf hin, wie wichtig es ist, digitale Kompetenzen zu fördern. Prof. Lohweg vom Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL warf beispielsweise in seinem Vortrag zur künstlichen Intelligenz einen Blick in die Zukunft und machte anschaulich, welche Möglichkeiten durch maschinelle Intelligenz ausgeschöpft werden können: „Intelligente technische Systeme können unsere Welt schneller, übersichtlicher und verständlicher machen, jedoch müssen wir uns immer vor Augen halten, dass es nur Algorithmen sind, die uns intelligent erscheinen.“
Auch in der Wirtschaft ist ein Umdenken gefragt. „Wenn die Digitalisierung nicht den Weg in unsere kleinen und mittleren Unternehmen findet, werden wir schon in kurzer Zeit in einen harten Wettbewerbsdruck geraten“, erklärt Dr. Jens Stuhldreier vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Er ergänzt: „Der breite inhaltliche Ansatz der Werkhütte findet auch in Düsseldorf Aufmerksamkeit.“
In der anschließenden Podiumsdiskussion machten auch Vertreter von Gewerkschaften, Unternehmen, der Agentur für Arbeit und der Hochschule aus ihren jeweils eigenen Blickwinkeln die besondere Bedeutung des Themas noch einmal deutlich. Dabei wurde unter anderem besprochen, welche veränderten Fördermöglichkeiten es für die Fort- und Weiterbildung gibt oder welche Fähigkeiten sich Mitarbeiter künftig aneignen müssen.